Datum: 30. Juni 2022 um 19:48 Uhr
Einsatzart: B4 – Brand 4
Einsatzort: Rosenstraße
Fahrzeuge: KdoW, ELW 1, HLF 20-1, DLA(K) 23/12, HLF 20-2, GW-R/U, TLF 16/25, GW-T, MTW 2
Weitere Kräfte: Bürgermeister Herr Oestringer, Fachberater THW, Feuerwehr Ditzingen, Feuerwehr Korntal-Münchingen, Feuerwehr Leonberg, Feuerwehr Ludwigsburg, FuStW PPos Gerlingen, FuStW PRev Ditzingen, Kreisbrandmeister, Stadt Gerlingen – Bereitschaftsdienst Baubetriebshof


Einsatzbericht:

Am Donnerstagabend wurde die Feuerwehr Gerlingen um 19:48 Uhr zu einem gemeldeten Wohnungsbrand in die Rosenstraße alarmiert. Kurz nach der Alarmierung wurde die Alarmstufe auf „Menschenleben in Gefahr“ erhöht und weitere Kräfte automatisch nachalarmiert.

Bereits auf der Anfahrt war die Rauchwolke über Gerlingen deutlich sichtbar, sodass die Einsatzkräfte bereits wussten, dass dies kein alltäglicher Einsatz werden sollte. 

Vor Ort eingetroffen, schlugen bereits Flammen aus einem Fenster im 2. Obergeschoss des Mehrfamilienhauses. Im 3. OG machte eine Person mit lauten Hilfe-Rufen an einem Giebelfenster auf sich aufmerksam, aus dem bereits dichter Rauch quoll.

Umgehend wurde die Drehleiter in Stellung gebracht, um die Person aus dem Dachgeschoss zu retten. Parallel dazu wurde der Löschangriff mit mehreren Rohren vorbereitet. Sowohl von innen als auch von außen wurde die Brandbekämpfung eingeleitet und eine weitere Drehleiter nachgefordert.

Mit zwei Drehleitern und mehreren Trupps im Innenangriff wurden über Stunden hinweg die Flammen bekämpft. Da das Feuer im Zwischenboden des Gebäudes weiter wütete und sich so im Haus ausbreitete, mussten die Einsatzkräfte mit Hilfe von Brechwerkzeug und Motorsäge jeden Zentimeter des Zwischenbodens aufbrechen, um so das Feuer zu bekämpfen.

In der Brandwohnung waren aufgrund des Brandes bereits zwei Balken durchgebrannt, ebenfalls saugte sich das freigesetzte Dämmmaterial mit Löschwasser voll, was eine erhebliche Zusatzlast im Gebäude verursachte. Um ein weiteres und sicheres Arbeiten aller Einsatzkräfte gewährleisten zu können, wurde ein Fachberater Statik nachgefordert. Dieser fuhr aus Heilbronn an und konnte nach der Sichtung der Einsatzstelle aber Entwarnung geben. 

Da die Löschmaßnahmen nur bedingt Wirkung zeigten und das Feuer sich im leichtbrennbaren Zwischenboden auf die gesamte Etage ausgebreitet hatte, wurde gegen 05:30 Uhr beschlossenen ein Abrissunternehmen zu beauftragen das Dachgeschoss abzutragen, um die Flammen im Zwischenboden zu erreichen.

Mittels eines Abrissbaggers wurde dann ab 10 Uhr begonnen das Dach Stück für Stück abzutragen und von der Feuerwehr permanent mit zwei Rohren aus den Drehleitern abzulöschen. Ebenfalls wurde der noch heiße Schutt auch am Boden mit zwei Rohren gelöscht. Nachdem die Abrissarbeiten erledigt waren, konnte das finale Stichwort „Feuer aus, zum Abmarsch fertig“ gegeben werden.

Um die Gerlinger Wehr zu unterstützen, waren weitere umliegende Feuerwehren mit mehreren Löschfahrzeugen und einer Drehleiter an der Einsatzstelle.

Insgesamt wurden bei diesem Einsatz 20 Personen verletzt, 4 davon mussten durch den Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht werden.

Die Feuerwehren aus Gerlingen, Ditzingen, Leonberg, Korntal-Münchingen und Ludwigsburg waren mit insgesamt über 100 Einsatzkräften bis 16 Uhr am darauffolgenden Freitag im Einsatz und kämpften gegen die Flammen.

Aufgrund des intensiven Atemschutzeinsatzes wurde zusätzlich der Abrollbehälter Atemschutz zur Einsatzstelle beordert, welcher die Kräfte mit neuen Atemluftflaschen für den Innen- und Außenangriff versorgten. Die lange Dauer des Einsatzes machte es erforderlich, dass die Einsatzkräfte zwischenzeitlich durch weitere Kräfte abgelöst wurden und sich für wenige Stunden ausruhen konnten, bevor es wieder zur Einsatzstelle ging.

Die Verpflegungsgruppe des DRK Ludwigsburg zusammen mit dem DRK OV Gerlingen versorgte die Einsatzkräfte mit Getränken und Essen.

Bereits am Abend machte sich Dirk Oestringer – Bürgermeister der Stadt Gerlingen ein Bild der Lage und stand auch im weiteren Einsatzverlauf persönlich und auch mit weiteren städtischen Mitarbeitenden jederzeit im engen Austausch mit der Einsatzleitung. Ebenso unterstützte der Baubetriebshof sowie das Wasserwerk die Feuerwehr an der Einsatzstelle.

Nach etwas mehr als 20 Stunden Einsatz konnten die Einsatzkräfte abrücken und im Gerlinger Feuerwehr die Einsatzbereitschaft durch Reinigen aller eingesetzten Einsatzmittel wiederherstellen.

Diverse Einsatzkräfte waren rund zwanzig Stunden am Stück im Einsatz, die Einsatzleitung achtete aber darauf, dass alle Einsatzkräfte benötigte Ruhepausen bekamen.

Wir danken allen beteiligten Feuerwehren (über 100 Einsatzkräfte), Rettungsdiensten (ca. 20 EK), der Polizeipräsidium Ludwigsburg, Polizeipräsidium Ludwigsburg Polizeiposten Gerlingen, (Summe ca. 14 Beamt:Innen), der Stadt Gerlingen und dem Baubetriebshof für die Unterstützung und sehr gute Zusammenarbeit.

Wir freuen uns, dass wir uns auch interkommunal und in Zusammenarbeit mehrerer Rettungs- und Hilfsorganisationen blind vertrauen können!

Feuerwehr Ditzingen: KdoW, DLK, MZF HLF

Freiwillige Feuerwehr Leonberg: WLF1 mit AB-Atemschutz, WLF2 mit AB-Transport, GW-T

Feuerwehr Korntal-Münchingen: HLF

Feuerwehr  Ludwigsburg: WLF mit AB-Unterkunft

THW OV Heilbronn: Fachberater Statik

DRK Ortsverein Ludwigsburg

DRK OV Gerlingen

Bilder:

Bilder: Andreas Rometsch

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